Italien
Toskana
Bekannt für ihre malerische Hügellandschaft zwischen der Po-Ebene und dem Mittelmeerraum, befindet sich in Mittelitalien die wunderschöne Toskana. Sie ist unter anderem Heimat des Chianti und Sitz vieler renommierter Weingüter. Zudem profitiert das Weinbaugebiet durch die Produktion der ultimativen „Supertoskanern“ von weltweitem Ruhm.
Die Weinbauregion Toskana liegt an der ligurischen Küste und erstreckt sich über die Hänge des Apennins im Norden und Osten bis in die Maremma im Süden und umfasst eine Fläche von 63‘633 Hektar. Aktuell zählen elf DOCG und 41 DOC zur Toskana, womit der Anteil an Qualitätsweinen sehr hoch ist. Namen wie Sassicaia, Chianti, Brunello di Montalcino, Vino Nobile di Montepulciano, der weisse Vernaccia di San Gimignano oder der süsse Vin Santo sind nur einige Spezialitäten, welche aus der italienischen Weinbauregion hervorgehen. Das Rückgrat der Toskana ist die rote Rebsorte Sangiovese. Oft wird diese mit internationalen Rebsorten verschnitten, wodurch ein ausgewogener und eleganter Weinstil erzielt wird. Die Trauben reifen vorwiegend an hügeligen Lagen und profitieren von ausreichend Sonnenschein, sowie einer langen Wachstumsphase bei einem mediterranen Klima. Zusätzlich verleihen kalkhaltige, Sand- und Mergelböden den Weinen eine unverwechselbare mineralische Note.
Sangiovese im Chianti
Der Sangiovese ist als meistangebaute Rebsorte Italiens auch in der Toskana nicht wegzudenken. Mit einem Verschnittanteil von mindestens 80% überwiegt er neben heimischen Sorten wie Canaiolo, Colorino und internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah im Chianti Classico Gebiet. Im besten Fall gedeiht er auf charakteristischen Galestro- (Kalk und blauer Schiefer) oder Alberese-Böden (Kalkstein und Ton), die das Weinbaugebiet prägen. Zudem sorgen eine hohe Pflanzendicht, geringe Erträge und der Ausbau im Barrique für optimale Ergebnisse. Ein typischer Chianti hat eine stützende Säure, einen mittleren Körper, mittlere Tannine, strahlt von rubinroter Farbe und bringt Aromen wie schwarzen Tee, Sauerkirsche und erdige Noten zum Ausdruck.
Brunello di Montalcino und Supertoskaner
Ende des 19. Jahrhunderts gelang es Ferruccio Biondi-Santi einen besonders hochwertigen Sangiovese-Klon, auch Sangiovese grosso oder Brunello genannt abzufüllen. Im Vergleich zum Chianti gilt der Brunello di Montalcino als komplexer, reichhaltiger und extraktreicher. Dafür verantwortlich sind wärmere und trockene Klimavoraussetzungen im Weinbaugebiet südlich von Siena.
Die Entwicklung der Supertoskaner geht in die späten 1690er bzw. frühen 1970er Jahre zurück. Massgeblich beteiligt war das Weinhaus Marchese Antinori. Es revolutionierte den italienischen Weinstil durch die Verwendung von französischen Rebsorten und den Ausbau in kleinen Fässern. Da sie damit gegen die DOC-Bestimmungen verstiessen, wurde diese Weine zu einfachen Vino da Tavola herabgestuft. Heute zählen diese roten Toskaner, welche Namen tragen wie Tignanello, Sassicaia oder Ornellaia, zu den bekanntesten der Welt.