Italien
Emilia Romagna
Obwohl der Anteil an Qualitätswein eher gering ist, darf die Emilia-Romagna als eine äusserst vielseitige Weinregionen Italiens bezeichnet werden. Sie vereint beeindruckende Weinkultur und kulinarische Köstlichkeiten.
Die Emilia-Romagna liegt im Herzen Norditaliens und wird in zwei Gebiete unterteilt. Die Emilia erstreckt sich von der Po-Ebene bis zur Toskana und profitiert von mediterranen Einflüssen und Schwemmböden. Die Romagna ist das bergige Land zwischen der Adriaküste und den Ausläufern des Apennins. Kalkhaltige Lehmböden in den Hügeln bieten den Reben optimale Bedingungen und die kühleren Temperaturen sorgen für eine ideale Reifung der Trauben. Diese geografische Vielfalt beeinflusst das Klima stark und führt sowohl zu kräftigen Rotweinen als auch frischen Weiss- und Schaumweinen mit eigener Identität.
Sangiovese und mehr: Weine mit Charakter
Während der Lambrusco oft mit der Emilia in Verbindung gebracht wird, ist der wahre Schatz der Region der Sangiovese. Im Vergleich zur Toskana präsentiert sich der Sangiovese aus der Romagna kraftvoller und tanninreicher, mit einem Charakter, der den Weinen eine lange Lagerfähigkeit verleiht. Diese Weine sind nicht nur eigenständig, sondern auch perfekte Begleiter zur lokalen Küche. Dank der hügeligen Landschaften südlich von Bologna bis Rimini gedeihen hier ausserdem internationale Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot, die als Cuvée-Partner den Weinen zusätzlichen Körper verleihen. Seit 2011 existiert eine geschützte Herkunftsbezeichnung; dementsprechend müssen Weine mit DOC-Status mindestens 85% der angegebenen Rebsorte enthalten.
Kulinarisches Paradies und Zukunft im Weinbau
Historisch reicht der Weinbau der Emilia-Romagna bis in die Zeit der Etrusker zurück. Heute gehört die Region mit über 58’000 Hektar Anbaufläche zu den grössten Weinproduzenten Italiens. Doch nicht nur der Weinbau macht Emilia-Romagna zu etwas Besonderem. Die Region ist weltweit für ihre kulinarischen Schätze berühmt. Hier haben der berühmte Aceto Balsamico di Modena, Parmaschinken, Parmigiano Reggiano und Mortadella ihren Ursprung.
In der Weinwelt hat sich Emilia-Romagna in den letzten Jahren stark weiterentwickelt: Von einer Region, die einst hauptsächlich für Massenproduktion bekannt war, hin zu einem Hotspot für qualitativ hochwertige Weine. Immer mehr Winzer:innen setzen auf nachhaltige Methoden und die Rückbesinnung auf lokale Sorten, um das Terroir noch intensiver zur Geltung zu bringen. Die Zukunft des Weinbaus in Emilia-Romagna verspricht daher spannende Entwicklungen – sowohl für Weinkenner:innen als auch für Feinschmecker:innen.