Deutschland
Rheinhessen
Mit knapp 26‘600 Hektar stellt Rheinhessen flächenmässig das grösste Weinbaugebiet Deutschlands dar. Dank aussergewöhnlichen Böden, wie beispielsweise der legendäre rote Hang, bringt Rheinhessen komplexe und körperreiche Rieslinge hervor.
Das sonnige Weinbaugebiet Rheinhessen liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz und erstreckt sich über die drei Regionen Nierstein, Bingen und Wonnegau. Diese sind wiederum in 24 Grosslagen und 432 Einzellagen unterteilt. Geographisch begrenzt wird die Region im Norden und Osten vom Rhein – jenseits des Flusses liegt der Rheingau – im Westen vom Gebiet Nahe und im Süden von der Pfalz.
Gehaltvoller Riesling
Der Rebbbau profitiert von der geologischen Vielfalt der Region, da die etwas kühleren Temperaturen, viel Sonne und geringer Niederschlag beste Voraussetzungen mit sich bringen. Als Zentrum des Rieslings gelten die Orte Nackenheim, Nierstein und Oppenheim. Besonders komplexe und tiefgründige Riesling-Gewächse stammen vom roten Hang zwischen Nierstein und Nackenheim. Der Anbau weisser Rebsorten wie Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner dominiert mit 74%. Sauvignon Blanc löst die früher beliebte Rebsorte Scheurebe immer mehr ab. Zu den wichtigsten roten Sorten gehören Spätburgunder, Dornfelder und Portugieser.
Fokus auf Qualität
Ende des 19. Jahrhunderts avancierte die restsüsse Liebfrauenmilch zum Exportschlager. Nachahmungen von schlechter Qualität führten zu einem Imageschaden. Dank junger, aufstrebender Winzer und deren Fokus auf die Produktion hochwertiger Qualitätsweine konnte das schlechte Image der massenorientierten Weinherstellung wieder beseitigt werden. Seit 2008 gehört Rheinhessen zu den „Great Wine Capitals“, einem internationalen Netzwerk von zehn bedeutenden Weinmetropolen.