Spanien
Priorat
Als Region mit langer Weinbautradition ist das Priorat bekannt für kräftige, fruchtige Rotweine. Traditionellerweise wird Garnacha angebaut, allerdings oft auch im Verschnitt mit andere Rebsorten.
Das Priorat ist Kataloniens älteste weinbaubetreibende Region und zählte im Mittelalter zu den bedeutendsten Weinbaugebieten Spaniens. Danach wurde es still um die Region, bis ab 1989 ein erneuter Aufstieg begann. Massgeblich am Erfolg beteiligt waren Winzer wie Alvaro Palacios und René Barbier. 2001 wurde Priorat zur höchsten spanischen Qualitätsstufe DOCa erhoben und bildet heute zusammen mit Rioja und Ribera del Duero die Spitze des spanischen Weinbaus.
Handarbeit in Terrassenlagen
Im Priorat werden aktuell ca. 1‘500 Hektaren Rebfläche bewirtschaftet. Das Land ist geprägt von engen Tälern und steilen Hügeln. Die Weinberge wachsen von 200 bis 1'100 m ü. M. auf natürlichen und teilweise künstlich angelegten Terrassen. Durch diese Terrassierungen ist keine Maschinenarbeit möglich, alles muss manuell bearbeitet werden. Angebaut werden traditionellerweise Garnacha und – vor allem nach der Reblauskatastrophe – die ursprünglich katalanische Cariñena (Carignan). Des Weiteren sind Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah anzutreffen.
Kräftiger Wein dank trockenem Klima
Das vorherrschende Klima ist trocken und mild. Winde aus Nordosten dörren die Region zusätzlich aus. Die dort anzutreffenden Schieferböden speichern den geringen Regen jedoch sehr gut, sodass die Rebstöcke mit bis zu 15 Meter tief Wurzeln sich ohne Bewässerung mit Wasser versorgen können. Diese aussergewöhnlichen klimatischen Gegebenheiten und Bodenverhältnisse prägen den unverkennbaren Charakter der Gewächse. Ein typischer Wein aus dem Priorat ist konzentriert, kräftig, verfügt über eine üppige Frucht und eine mineralische Schiefernote.