Jumilla, Spanien
Bodega Cerrón
Ein beispielloser Familienbetrieb, der dank Engagement und Vision der jungen Generation, der DO Jumilla Auftrieb verleiht. Besonders im Fokus stehen die Weine aus wurzelechten Reben der Sorten Airen und Monastrell.
Die Bodega Cerrón befindet sich in Fuente Alamo, in der Region Castilla de la Mancha, und wurde 1895 gegründet. Während Jahrzehnten wurden die Monastrell-Trauben an eine Kooperative verkauft, die einfache Weine für die Region herstellte.
Familienweingut mit Vorreiterrolle
Die Familie Cerrón legte seit den Anfängen grosses Augenmerk auf eine nachhaltige und biologische Bewirtschaftung ihrer Reben. 1990 war der Familienbetrieb einer der ersten in Spanien, der ökologisch zertifiziert wurde und übernahm damit eine Vorreiterrolle bei der Bewegung des biologischen Weinbaus in Spanien. Nachdem die Kooperative ablehnte das Traubengut der Cerróns separat zu vinifizieren und auch die Zukunftsvisionen der Familie nicht teilte, baute man eine eigene Kelleranlage und begann die Weine selber auf dem Weingut zu produzieren. Der erste Jahrgang kam 2004 auf den Markt. Nach und nach wurden weitere Flächen auch mit internationalen Rebsorten wie Syrah, Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot oder Chardonnay bestockt. Heute ist Juan José Cerdán zusammen mit seinen beiden Geschwistern Lucía und Carlos in vierter Generation für den Betrieb verantwortlich. Ein engagierter junger Mann mit Weitblick und visionärem Engagement – eine Ausnahme in der la Mancha, die eher für einfache, anspruchslose Weine bekannt ist. Er setzt auf organische und biodynamische Bewirtschaftung, geringe Erträge, Handarbeit und wilde Naturhefen. Da bei der Vinifikation gänzlich auf tierische Produkte verzichtet wird, sind seine Weine vegan. Zudem experimentiert er gern und lässt bestimmte Partien auch in Ton, Stahl oder Amphoren aus einheimischem Ton reifen. Seine Kreativität und sein kompromissloser Qualitätsgedanke haben die Weine von Bodega Cerrón über die Landesgrenze hinaus bekannt gemacht.
Produktlinie von Prephylloxera-Reben
Seit 2011 verfolgt Juan José mit dem Projekt „Stratum Wines“ neue Ziele: Er möchte das natürliche Erbe der Region durch die Erhaltung von wurzelechten Reben und den autochthonen Rebsorten Monastrell und Airen bewahren. In der umliegenden Gegend des Weinguts hatte er zudem brachliegende Parzellen mit Prephylloxera-Reben aufgespürt und diese rekultiviert. Aus den Trauben dieser Lagen (El Cerrico, La Servil, Los Yesares, La Calera) füllt er Weine ab, die das Terroir der eher unbekannten Anbauregion DO Jumilla abbilden und der Region Aufschwung verleihen sollen.